Mit dem Spatenstich konnte nach jahrelangen Planungen der Baubeginn der Biogasanlage bei der Kompostieranlage gefeiert werden. Das verwertete Grüngut wird als Biogas ins Kreuzlinger Netz eingespiesen.
«Es ist ein Meilenstein in der Geschichte unserer Firma», erklärte Karl-Heinz Restle, Präsident der Renergon International AG, anlässlich des Baubeginns. Bei der Anlage handle es sich um die erste dieser Art in der Schweiz, die Grüngut und biogene Reststoffe nach dem kantonalen Biomassenkonzept verwerte. «Ausserdem ist die Biogasanlage in Tägerwilen für uns ein Ausgangspunkt, um die Technologie und das Verfahren weltweit zu lancieren». Nicht nur weltweit: Laut Restle sind zwei weitere Standorte im Thurgau im Visier der Renergon.
Die Integration der bestehenden Kompostieranlage sei von grossem Vorteil. Einerseits sei die Menge an benötigtem Grüngut, nicht nur aus den Zweckverbandsgemeinden, vorhanden, andererseits sei auch das bereits ausgebildete Personal vor Ort.
«Das Potenzial an Biomasse wird ohnehin unterschätzt»
Ergänzte Restle. Das Grüngut werde zunächst der energetischen Verwendung zugeführt, anschliessend bleibe die stoffliche Verwertung in Form von qualitativ hochstehendem Dünger.
Investitionen von sechs Millionen Franken
Die Anlage wird nach Inbetriebnahme zwischen fünf bis acht Prozent der benötigten Kreuzlinger Gasmenge produzieren. Der Verkauf dieser Energie deckt die Investitionen, die sich laut Karl-Heinz Restle auf sechs Millionen Franken belaufen und von der Bioenergie Tägerwilen AG aufgebracht wurden. Er rechnet mit einer Bauzeit von einem Jahr. Die Anlage benötigt aber erfahrungsgemäss noch Vorbereitungen und einen «Anfahrbetrieb», bis die geplanten Produktionsziele erreicht seien.