Biogasanlage Schweiz Feststoffvergärung. Biogas plant dry anaerobic digestion
Standort: Murimoos, Schweiz
Biomasse: Grüngut, Festmist
Menge: ≤ 4.300 t/a
Biogas: 380.000 Nm3/a
Leistung: 97 kW el. Ø
0 Haushalte
Stromversorgung
0 t/a
CO2 Kompensation

BIOGASANLAGE & KOMPOSTIERUNG
Murimoos, Schweiz

Seit über drei Jahrzehnten produziert «Murimoos werken und wohnen» auf eigenem Gelände Kompost aus Festmist und Grüngut der umliegenden Gemeinden. Seit 2018 wird die Biomasse zunächst in einer Biogasanlage energetisch genutzt, bevor sie zur Kompostierung kommt.

Die Verarbeitung von Grüngut zu Kompost ist ein ökologisch wertvoller und nachhaltiger Prozess. Gartenabfälle, Küchenreste, Äste, Heckenschnitt und Tiermist werden dabei in hochwertige Komposterde transformiert.

Stromgewinnung aus Biogas

Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wird die Biomasse vor der Kompostierung zur Energiegewinnung genutzt. Das in der Biogasanlage produzierte Biogas dient der Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken, wobei gleichzeitig eine bedeutende Menge Wärme entsteht. So können zahlreiche Haushalte mit Strom versorgt werden. Die entstehende Wärme wird zur Temperaturregelung der Vergärungsanlage auf 52 °C (thermophile Bedingungen) und zur Beheizung benachbarter Gebäude genutzt. Vergärung, anders als Kompostierung, erfolgt durch den mikrobiellen Abbau organischer Substanzen unter Luftabschluss (anaerob). Dabei entsteht in feuchtwarmen Bedingungen ein brennbares Gasgemisch aus ca. 55 % Methan (CH4) und etwa 45 % Kohlendioxid (CO₂). Eine volle Biotonne mit 120 Litern Inhalt hat das Potenzial, eine Energiemenge zu erzeugen, die 3–4 Litern Heizöl entspricht.

Trockenvergärung in der Biogasanlage

In Murimoos wird zur Biogasgewinnung die Trockenvergärung eingesetzt.

Ein Radlader schichtet das Substrat in den nächsten freien Garagenfermenter, der durch ein torartiges System mit aufblasbarer Dichtung gasdicht verschlossen wird. Anschließend zirkuliert das Prozesswasser Perkolat im System, bewässert die Biomasse und startet so den Abbau zu Biogas. Dieser Perkolatkreislauf gewährleistet die gleichmäßige Verteilung von Mikroorganismen, Feuchtigkeit, Wärme und Nährstoffen im Biomassehaufen. Die organische Materie wird während der 21-tägigen Verweildauer nicht bewegt, weshalb keine komplexe Pump- und Rührtechnik nötig ist. Wöchentlich erfolgt ein bis zweimal ein Wechsel der Fermenter, bestehend aus Entleerung und Neubefüllung, um eine gleichmäßige Gasproduktion zu garantieren. Eine Vorbehandlung der Substrate, wie Zerkleinerung, ist meist nicht erforderlich.