Wie nachhaltig ist eine Biogasanlage? Eine zunehmende Substitution fossiler Energieträger, wie z.B. Erdgas, durch Biogas würde die Klimabilanz dramatisch verbessern. Denn an klimaneutral erzeugtem Biomethan müsste es prinzipiell nicht mangeln. Biomasse ist, die wohl am meisten unterschätze, natürliche und niemals endende Ressource der Welt.
Die Müllverbrennung ist wie die Deponie ein Vertreter des weltweit vorherrschenden linearen Wirtschaftssystems und steht im Widerspruch zu dem Gedanken der Nachhaltigkeit.
Die Kreislaufwirtschaft nimmt den Stoffkreislauf der Natur zum Vorbild und versucht, kaskadische Nutzungen ohne Abfälle und ohne Emissionen zu erreichen. Allein die Kreislaufwirtschaft ist in unserer Welt mit endlichen Ressourcen zukunftsfähig.
Die Rohstoffquellen von heute sind grün. Organische Reststoffe und Abfälle, aus kommunaler Sammlung (Biomüll, Grünschnitt), aus Tierhaltung und –Zucht, sowie Landwirtschaft und Ackerbau, aus der Lebensmittelindustrie und Gastronomie, werden zu sauberer, erneuerbarer Energie, wertvollem organischen Dünger und Kompost für gesunde Böden – ganz im Sinne eines nachhaltigen Kreislaufs.
Ein brachliegendes Potenzial
Zudem ist Biogas aus der Biogasanlage unabhängig von Wetter oder Saison, permanent verfügbar, transportier- und speicherbar, und somit flexibel einzusetzen – zum Beispiel zur lokalen oder regionalen Energie-Bereitstellung sowie als Energieträger im Mobilitätssektor. In der Herstellung ist es absolut emissionsneutral und vermeidet klimaschädliche Methan-Emissionen auf Mülldeponien bei. Methan ist in seiner Wirkung 25-mal stärker ist als das Klimagas CO₂, welches als Haupttreiber der Erderwärmung gilt.
Als die optimale Technologie zur Verwertung dieser organischen Reststoffe und Abfälle, die weltweit überwiegend in fester und stapelbarer Form vorliegen, hat sich die Trockenfermentation oder Feststoff-Vergärung bewährt.
Biogasanlage für Trockenfermentation
- Substrat flexibel und speziell ausgelegt für Biomasse mit hohem Fest- und Trockenanteil
- Absolut unempfindlich gegenüber Störstoffen und Verunreinigungen (bspw. Plastik, Metall, Steine)
- Robuste, einfache Technik mit geringen Wartungsarbeiten und Standzeiten
Vorteile zu Flüssig-Vergärungssystemen
- Geringer Arbeits- und Betriebsaufwand
- Keine oder nur geringe mechanische Vorbehandlung der Biomasse nötig
- Geringer Wartungsaufwand und Verschleiss an Anlagenteilen
- Geringer Wasserverbrauch und daher geeignet für trockene, wasserarme Regionen auf der ganzen Welt
Der Kreislauf schliesst sich, wenn der organische Rest, das Gärgut, nach der Vergärung mit den darin befindlichen Nährstoffen, wieder dem Boden (in erster Linie den Ackerflächen) zurückgegeben wird.
Neben der Düngewirkung durch pflanzenverfügbare Nährstoffe zeigt sich in der praktischen Anwendung, die eine Verbesserung der Bodenstruktur mitsamt der stetigen Erhöhung des Humusanteils auf den Ackerflächen. Dieser Humusaufbau verbessert dabei die Wasserspeicherkapazität des Bodens drastisch. Deshalb werden in trockenen Zeiten mehr als 70% der Ernteausfälle vermeidbar.
Aber auch in sehr trockenen Regionen dieser Welt, zum Teil mit akutem Wassermangel, stellt dieses Gärgut eine Basis dar, um ausgedörrte, wüstenähnliche Flächen wieder in grüne und fruchtbare Anbaugebiete zu verwandeln und einer weiter fortschreitenden Desertifikation entgegenzuwirken.
Klimafreundliche Energiequelle Biogasanlage
Die Technologie für lokalen Mehrwert und Nachhaltigkeit leistet einen Beitrag für ein globales Klimakonzept.
Unser Leuchtturmprojekt in Sundern, Deutschland, ist ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit und geschlossene Kreisläufe mit weltweiter Ausstrahlungskraft.
Im Kompostwerk Hellefelder Höhe bei Sundern werden jährlich 20.000 Tonnen angelieferte Bioabfälle aus den umliegenden Gemeinden verwertet. Und das ganz im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, welches vorgibt: Erst die energetische und anschliessend die stoffliche Verwertung (Kaskadennutzung).
Das aus den Bioabfällen produzierte Biogas wird zur flexiblen Stromproduktion durch zwei Blockheizkraftwerke genutzt, bei denen nebenbei etwa nochmal so viel Wärme anfällt. Somit können etwa 1200 Haushalte mit elektrischer Energie versorgt werden. Die entstehende Wärme wird von der Vergärungsanlage zur Aufrechterhaltung der thermophilen Prozesstemperatur von 52°C und zur Beheizung angrenzender Gebäudeanlagen eingesetzt.
Da im Kompostwerk Qualitätskompost und Erde die gewünschten Endprodukte sind, wird der angelieferte Bioabfall und das Grüngut der Gemeinden zunächst von groben Störstoffen befreit. Ein Radlader stapelt den Bioabfall in die nächste freie Fermenterbox der Biogasanlage bis etwa 2,5m Höhe. Die Fermenterbox wird durch ein Tor mit aufblasbarer Dichtung gasdicht verschlossen. Das organische Material wird während der gesamten Verweilzeit von 21 Tagen nicht bewegt. Deshalb benötigt die Feststoff-Vergärung keine aufwändige und anfällige Pump- und Rührtechnik.
Pro Woche werden ein bis zwei Fermenterwechsel, bestehend aus Entleerung und Neubefüllung, durchgeführt (Batch-Verfahren). Durch die im Anlagenlayout bestimmte Boxenanzahl und Grösse, angepasst auf die Jahresmenge, entsteht so ein harmonischer Rhythmus für eine kontinuierliche Gasproduktion.
Neben schlüsselfertigen Anlagen in der DACH-Region bietet RENERGON, mit Hauptsitz in der Schweiz, über sein internationales Partner-Netzwerk von Lizenznehmern, die Möglichkeit diese überlegene Technologie weltweit verfügbar zu machen.
Das Anlagenlayout und Design werden in der Schweiz festgelegt. Gebaut wird mit lokalen Ressourcen und Arbeitskräften unter Aufsicht der lokalen Partner. Letztere werden durch ein regelmässiges und intensives Trainings-Programm in Theorie und Praxis in unserem Schweizer Schulungszentrum unterwiesen, um die hohe Renergon-Qualität in allen Phasen, von Baubeginn bis zur Inbetriebnahme, zu gewährleisten.
Dies ermöglicht den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb einer Biogasanlage für Feststoff-Vergärung (Trockenvergärung) in jeder Region dieser Welt zu umweltfreundlichen und sozialen Bedingungen.