Biokohle ist äusserst porös – holzbasierte Pflanzenkohle verfügt über eine enorme spezifische Oberfläche. Biokohle ist kein Dünger, sondern vor allem ein Speicher für Wasser, ein Trägermittel für Nährstoffe sowie Habitat für Mikroorganismen.
Biokohle bzw. Pflanzenkohle (Biochar) darf nicht direkt in den Boden eingearbeitet werden. Vor der Anwendung ist eine Anreicherung mit Nährstoffen und Mikroorganismen unbedingt erforderlich. Man spricht dabei auch von „Aktivierung“ oder „Aufladung“, und damit der Möglichkeit der sofortigen positiven Wirkung den Humusaufbau zu starten und die Bodenfruchtbarkeit dauerhaft zu erhöhen. Die Aufladung funktioniert am besten mit organischen Nährstoffen, die im Kompost, in der Gülle oder Stallmist enthalten sind.
Wird die „Aktivierung“ versäumt, dann geschieht dieser Prozess im Boden selbst. Die Biokohle zieht alle freien Nährstoffe an sich, damit stehen in der Folge möglicherweise über Jahre zu wenig Nährstoffe für das Pflanzenwachstum zur Verfügung.
Positive Effekte von Pflanzenkohle (Biokohle):
- Verbesserte Wasser- und Mineralstoffaufnahme
- Erhöhte Nährstoffbereitstellung
- Humusaufbau wird gefördert
- Wirksamer Schutz gegen Schädlinge
- Reaktivierung der Mikroorganismen im Boden
- Reduktion CO2-Freisetzung und Nährstoffauswaschung aus Böden (Terra-Preta-Phänomen)
- Minimiert die Emissionen an klimaschädlichem Methan und Lachgas
- Bleibt über Jahrzehnte im Boden gebunden
Durchlüftung und Adsorption toxischer Stoffe im Boden verbessern die Pflanzengesundheit, Lebensmittelqualität und den Grundwasserschutz. Zudem erhöht die Pflanzenkohle die Effizienz von eingesetzten Mineraldüngern – der Düngeaufwand wird geringer und damit die Emissionen bei der Mineraldünger-Herstellung deutlich reduziert. Durch die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit sinken auch der Produktions- und vor allem der maschinelle Aufwand für die Bodenbearbeitung. Ein Kohlenstoff-negatives Produkt speichert langfristig mehr CO₂ als es bei seiner Herstellung emittiert, d.h. Kohlenstoff wird aus der Atmosphäre entfernt.
Einsatzbereiche von Pflanzenkohle & Biokohle
Die Produktion von Biokohle (Biochar) steht für erneuerbare Energie und nachhaltige Erdölersatzprodukte in Material-, Chemie-, Energie- und Bodenverbesserungsanwendungen. Biokohle ist somit als eigenständiges und wertvolles Produkt zu betrachten. Bei der Nutzung von Pflanzenkohle steht die Anwendung im Bereich der Landwirtschaft als Bodenverbesserer im Vordergrund:
- Kohlenstoffdünger
- Kompostzusatz
- Wasserspeicher
- Torfersatz
- Ausgleichsdünger für Spurenelemente
Mehr Informationen finden Sie hier: „Pflanzenkohle und Biokohle einfach erklärt“ und Wikipedia.