Gemeinsam für eine nachhaltige Landwirtschaft

Ende September war es endlich soweit: Nach Monaten der Planung und Bauzeit wurde die neue Biogasanlage in Remetschwil (Schweiz) erfolgreich in Betrieb genommen. Für alle Beteiligten – besonders für die Familie Wettstein, die als treibende Kraft hinter dem Projekt steht – war dies ein Moment des Stolzes und der Erleichterung.

Vom Rindermist zur Energie

Die Anlage nutzt vor allem Rinderfestmist als Hauptsubstrat – ein Material, das in der Landwirtschaft reichlcih vorhanden ist. Statt jedoch ein potenzielles Ensorgungsproblem darzustellen, wird dieser Rindermist nun sinnvoll genutzt, um Biogas und hochwertigen Dünger zu produzieren. Jährlich können bis zu 5.000 Tonnen Mist verarbeitet werden, ein beeindruckendes Volumen, das zeigt, wie große Mengen organischen Materials in eine Ressource mit Mehrwert umgewandelt werden können.

Für die Region bedeutet dies nicht nur eine nachhaltigere Abfallbewirtschaftung, sondern auch eine konkrete Unterstützung der lokalen Landwirtschaft. Die aus der Vergärung entstehenden Reststoffe (Gärgut) werden als nährstoffreicher Dünger in den Kreislauf zurückgeführt und bieten so einen doppelten Nutzen.

Technische Merkmale der Biogasanlage

  • Substrat: Fester Rindermist (Hauptbestandteil)
  • Kapazität: 5.000 Tonnen pro Jahr
  • Biogasproduktion: 350.000 Nm³ Biogas pro Jahr (Methangehalt 54 %)
  • Leistung: Blockheizkraftwerk mit 100 kWel und 112 kWth
  • Vergärungseinheiten: 4 Fermenter (jeweils 15 m x 4,5 m x 4,5 m)
  • Energieproduktion: Ø 83 kWel / Ø 95 kWth kontinuierliche Energieerzeugung
  • Gärgut: Hochwertiger Dünger für die Landwirtschaft
  • Emissionseinsparung: 550 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr
  • Besonderheiten: Integriertes Geruchs- und Emissionskontrollsystem

Weg zur Fertigstellung

Neben der Planung und Umsetzung war es eine Herausforderung, alle Beteiligten aufeinander abzustimmen und die vielseitigen Anforderungen an eine solche Anlage zu erfüllen – von behördlichen Genehmigungen bis hin zu Umweltauflagen. Dass all das gemeistert wurde, ist nicht zuletzt der Entschlossenheit der Familie Wettstein und der guten Zusammenarbeit mit unseren Experten zu verdanken.

Blick in die Zukunft

Jetzt, wo die Anlage läuft, geht es darum, den Betrieb kontinuierlich sicherzustellen. Die Basis ist gelegt: Eine moderne Anlage, die nicht nur Energie für die Region liefert, sondern auch ein Zeichen für nachhaltige Landwirtschaft setzt.

Für uns als Team war die Zusammenarbeit mit der Familie Wettstein eine bereichernde Erfahrung. Es ist immer besonders, wenn Projekte nicht nur technische Vorschritte sind, sondern auch eine persönliche Geschichte erzählen – in diesem Fall die einer Familie, die bereit ist, Verantwortung für ihre Region zu übernehmen.

Danke an alle Beteiligten

Zum Abschluss bleibt vor allem eines zu sagen: Ein großes Dankeschön an alle, die zu diesem Projekt beigetragen haben. Die Anlage in Remetschwil zeigt, wie aus einer einfachen Idee – in diesem Fall die bessere Nutzung von Rindermist – eine nachhaltige Lösung entstehen kann, die Mensch und Umwelt zugutekommt.