Eine neuartige, für die landwirtschaftliche Feststoffvergärung konzipierte Biogasanlage in Tuttwil TG steht vor der Inbetriebnahme. Bereits interessieren sich offizielle chinesische Vertreter für die Technologie.
«Ich bin sehr beeindruckt», sagt Li Zheng nach seinem Rundgang durch den neuen Trutenmaststall und die dazugehörige Biogasanlage der Familie Heidi und Kolumban Helfenberger in Tuttwil bei Wängi. Zheng ist Bürgermeister des Distrikts Shanghai Chongming, einer Insel in der Volksrepublik China, die 1’267 km² gross ist und 660’000 Einwohner zählt.
Zusammen mit seiner Delegation und mit Vertretern der Handelskammer Schweiz-China kam Zheng nach Tuttwil, um die Technologie der Feststoffvergärung landwirtschaftlicher Abfälle kennenzulernen. Der tiefere Grund dafür ist: Die chinesische Regierung will die Insel Chongming zu einem Vorzeigebeispiel für die nachhaltige, landwirtschaftliche Produktion machen. Auf ihrer kurzen Reise durch die Schweiz standen darum auch Besuche bei verschiedenen Unternehmen der Clean-Tech-Branche auf dem Programm.
«Das Interesse der Chinesen zeigt, dass wir mit unserer Technologie auf dem richtigen Weg sind», freut sich Karl-Heinz Restle, Präsident und Inhaber der Renergon International AG. Restle hat bei seinem Besuch kürzlich in Shanghai von den enormen Methanemissionen aus Reisfeldern erfahren. Renergon hat darauf ein Konzept zur Vermeidung entworfen, das auf grosses Interesse gestossen ist. Restle kann sich durchaus vorstellen, dass auch eine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den Chinesen zustande kommen könnte.
Quelle: LEADER, 16.10.2018