BIOGASANLAGE & ERDENWERK
Eiselfing, Deutschland

In Eiselfing, Bayern, zeichnet sich eine bemerkenswerte Entwicklung in der Verwertung von Bioabfällen ab. Seitdem die getrennte Sammlung von Bioabfällen für Privathaushalte verpflichtend geworden ist, steigt die Menge der erfassten Bioabfälle kontinuierlich an.

Die Abfallstatistik in Deutschland aus dem Jahr 2017 zeigt, dass rund 4,35 Millionen Tonnen Bioabfälle in speziellen Behandlungsanlagen verarbeitet wurden. Jedoch wird ein Großteil dieser Abfälle lediglich kompostiert, was die in ihnen enthaltene Energie ungenutzt lässt. Dieser Trend macht deutlich, dass eine effizientere Nutzung der Bioabfälle im Sinne einer Kaskadennutzung notwendig ist.

Paradebeispiel für Bayern

Im Energiepark Eiselfing wird Biogas aus Bioabfällen, Landschaftspflegematerial, Grünschnitt und Pferdemist erzeugt. Die Feststofffermentation verwandelt diese Substrate in eine signifikante Menge an Strom, der für die Versorgung von rund 670 Haushalten ausreicht, sowie in eine ähnliche Menge an Wärme.

Die Anlage nutzt Substrate aus einem Umkreis von 30 Kilometern, was die Einbindung lokaler Ressourcen und eine nachhaltige Rohstoffgewinnung unterstreicht. Die Abwärme der Blockheizkraftwerke wird aktuell hauptsächlich zur Substrattrocknung eingesetzt.

Ein wesentlicher Aspekt der Anlage ist die Weiterverarbeitung der Gärrückstände zu Kompost und Erden für den Einzelhandel. Gekoppelt mit Erlösen aus dem EEG und dem Verkauf der Kultursubstrate, sorgen für einen wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb.

Entwicklung der Biogasanlage seit 2011

Unter der Leitung von Michael Maier ging die Biogasanlage 2011 in Betrieb. Ursprünglich wurden hauptsächlich Pferdemist und Grüngut verarbeitet. Nach acht Jahren erfolgte der Umstieg auf Bioabfälle, ohne dass eine Änderung der Anlagentechnik notwendig war.

Die Biogasanlage in Eiselfing demonstriert eindrucksvoll, wie kommunale Bioabfälle effizient genutzt werden können. Sie trägt nicht nur zur lokalen Energieversorgung bei, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zur CO₂-Einsparung. Mit einer Jahresproduktion, die etwa 650 Haushalte mit Strom versorgt und gleichzeitig 1.850 Tonnen CO₂ einspart, ist sie ein leuchtendes Beispiel für umweltfreundliche Energieerzeugung und Abfallverwertung.