Standort: Langenau, Deutschland
Biomasse: Grüngut, Ernterest
Menge: 15.000 t/a
Biogas: 1.800.000 Nm3/a
Leistung: 430 kW el. Ø
0 Haushalte
Stromversorgung
0 t/a
CO2 Kompensation

BIOGASANLAGE & KOMPOSTIERUNG
Langenau, Deutschland

Der Biomassehof Langenau in Deutschland stellt ein herausragendes Beispiel für die innovative Verwertung von Biomasse dar. Durch die Integration einer Feststoffvergärungsanlage in eine bereits bestehende kommunale Grüngut-Kompostierungsanlage hat der Biomassehof seine Funktionen optimal erweitert. Diese Kombination aus Kompostierung und Biogasgewinnung bietet einen effizienten Weg, um sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig zu agieren.

Effiziente Erfassung und Verarbeitung von Grüngut

Der Biomassehof fokussiert sich auf die Erfassung und Vergärung von kommunalem, gewerblichem und privatem Grüngut. Dazu gehören die Annahme von Grüngut, bestehend aus Gehölzen, Gras- und Heckenschnitt, sowie die Produktion von qualitativ hochwertigem Kompost mit Gütesiegel. Des Weiteren erfolgt die Abgabe von Kompost, Pflanzerde, Rindenmulch, Hackschnitzeln und Dachgartensubstraten, womit ein breites Spektrum an Dienstleistungen abgedeckt wird.

Die Ökobilanz des Biomassehofs kann sich sehen lassen: Die Anlage versorgt rund 1.000 Haushalte mit Strom, und die anfallende Wärme entspricht etwa dem Energiegehalt von 400.000 Litern Heizöl. Diese beeindruckenden Zahlen verdeutlichen den Beitrag des Biomassehofs zur nachhaltigen Energieversorgung.

Innovative Technologie zur Trockenvergärung

Das Herzstück der Anlage bildet eine Feststoff-Fermentation. Diese Art der Vergärung zeichnet sich durch einen Batch-Betrieb aus, bei dem der Stoffstrom diskontinuierlich, aber die Biogasproduktion kontinuierlich erfolgt. Die Fermenter, die garagenähnlich konstruiert sind, werden zeitversetzt befüllt und mittels Perkolation betrieben. Eine Besonderheit dieser Technologie ist, dass die Trockensubstanz des Einsatzstoffes über 30% liegt und der Eigenstrombedarf der Anlage aufgrund des Verzichts auf Rührwerke im Fermenter sehr gering ist. Hinzu kommt eine hohe Störstoff-Unanfälligkeit und ein breites Spektrum an einsetzbaren Materialien.

Der Ablauf der Vergärung umfasst das grobe Anmischen der Gärsubstrate und deren Verfüllung in die Fermenter. Nach dem gasdichten Verschließen der Fermenter erfolgt die intervallweise Beregnung mit Perkolat. Nach etwa 21–30 Tagen ist die Gasbildung weitestgehend abgeschlossen. Der Gärrest wird anschließend entnommen und entweder als Dünger verwendet oder weiter zum Kompostieren genutzt.

Umfassende Nutzung der erzeugten Energie

Die Anlage produziert jährlich etwa 1.800.000 Nm³ Biogas mit einem Methangehalt von 53%. Die durchschnittliche Stromerzeugung liegt bei etwa 430 kWel. Neben der Stromproduktion wird die Wärmeenergie auch zur Versorgung eines öffentlichen Schwimmbads genutzt. Darüber hinaus stellt der Biomassehof Kompost und Dünger für landwirtschaftliche Flächen bereit, wodurch ein geschlossener Kreislauf von der Abfallentsorgung bis zur Energie- und Düngerproduktion geschaffen wird.

Insgesamt zeigt der Biomassehof Langenau, wie durch die Kombination aus traditioneller Kompostierung und moderner Biogastechnologie ein effizientes und umweltfreundliches Energiemanagementsystem entstehen kann, das sowohl zur lokalen Strom- als auch Wärmeversorgung beiträgt und dabei einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet.