BioShakti (Indien) hat in Partnerschaft mit der Schweizer Regierung und der Firma Renergon (Schweiz) mit dem Bau der ersten Trockenvergärung in Patiala, Indien, begonnen. Unterstützt wurde dies mit Mitteln aus dem REPIC-Förderprogramm (Renewable Energy & Promotion in International Cooperation).
In den letzten zehn Jahren wurde im Bundesstaat Punjab Spitzenwerte in der Verbrennung von Reisstroh in Indien festgestellt, was zu einer erheblichen Freisetzung von Methan und anderen Treibhausgasen in die Atmosphäre führt. Die beträchtliche Menge an Reisstroh die im Punjab zur Verfügung steht, sowie seine umfangreiche Milchindustrie machen es zu einem ausgezeichneten Kandidaten zur Einführung der neuen Technologie für trockene anaerobe Vergärung, und damit zur Reduzierung von klimaschädlicher Methanemissionen und drastischer lokaler Luftverschmutzung.
„Wir haben mit dem Bau der ersten anaeroben Vergärungsanlage für feste organische Abfälle in Indien begonnen, um CNG und marktfähigen Kompost herzustellen.“
Der Bau der Vergärungsanlage für festen organischen Abfall in der Nähe der Stadt Patiala im südöstlichen Punjab, in der Viehdung und Reisstroh gemeinsam behandelt werden sollen, ist im Gange.
Das Renergon-Feststoffvergärungssystem (Trockenvergärung in Fermenterboxen) erfordert keine mischbare und pumpfähige Substrat-Flüssigkeits-Mischung, wodurch der Wasserbedarf bei der Verwertung organischer Abfälle stark minimiert wird. Die Einbeziehung von Reisstroh in das Fermentierungssystem eliminiert die Verbrennung von Stroh auf den Feldern und sorgt für eine enorme Verbesserung der Luftqualität. Das aus dem System erzeugte Biogas wird aufbereitet und zu komprimiertem Erdgas (Bio-CNG) aufbereitet und in Gasflaschen gespeichert. Zusätzlich werden Nährstoff- und Humusdünger als marktfähige Produkte hergestellt.
Der Zeitplan für den Bau der Vergärungsanlage sieht vor, dass die kommerzielle Produktion Anfang 2021 beginnen wird.
Zu den erwarteten Emissionsreduktionen durch die Einführung der Technologie der trockenen anaeroben Vergärung gehören ca. 792 Tonnen CO2e pro Jahr, die durch den Verzicht auf die Verbrennung von Ernterückständen und Dungbewirtschaftungstätigkeiten reduziert werden, sowie 2.700 Tonnen CO2e pro Jahr, die durch den Ersatz der Nutzung fossiler Brennstoffe durch das produzierte Bio-CNG reduziert werden.