„Wie funktioniert eine Biogasanlage?“ Das werden wir oft gefragt und wollen dies kurz und knapp erklären:
In einer Biogasanlage entsteht Biogas. Das geschieht in einem grossen Rundtank oder Boxen (Feststoffvergärung) durch den natürlichen Abbau von organischen Abfällen. Diese Abfälle sind zum Beispiel Bioabfall, Grünschnitt und Festmist (Pferde, Rinder, Schwein, Geflügel). Aber auch mit Nutzpflanzen wird Biogas in einer Biogasanlage hergestellt. Jedoch ist diese Praxis verpönt und trifft meist auf herkömmliche Biogasanlagen zur Flüssigvergärung zu.
Biogasanlage – Funktionsweise verständlich erklärt
- In einer Biogasanlage werden organische Abfälle unter Ausschluss von Sauerstoff durch Bakterien abgebaut
- Es werden Methan, Kohlenstoffdioxid, Sauerstoff, Stickstoff produziert.
- In der Vorgrube werden die Substrate angemischt, und werden in Boxen gefüllt, den sogenannten Fermenter.
- Die Tore der Boxen werden luftdicht verschlossen und das Substrat regelmäßige mit Perkolat (Gülle) besprüht.
- Im Fermenter beginnt die Gärung. Diese findet ohne Sauerstoff statt, deshalb auch anaerobe Vergärung genannt.
- Bedingungen dafür sind zudem die konstante Temperatur und der pH-Wert.
- Ist das Biogas entwichen, bleibt ein Gärrest zurück. Ein organischer Dünger für die Landwirtschaft.
- Das Biogas wird in einem Gasspeicher gespeichert und steht zur Verwendung als Energieträger.
Verwendung von Biogas
- Biogas für Strom und Wärme – einem Motor (BHKW), der Biogas (Biomethan) verbrennt, wird in regelmäßigen Abständen Gas zugeführt. Dieser Motor treibt einen Generator an, der Strom zur Einspeisung erzeugt.
- Biogas wird in Bioerdgas (Biomethan) veredelt und ins Gasnetz eingespeist. Dieses kann in Haushalten zum Heizen oder Kochen verwendet werden.
Vorteile einer Biogasanlage
- Ungenutzte organische Abfälle wie Biomüll, Grünschnitt, Festmist werden nachhaltig verwertet.
- Die genutzte Energie kommt aus regenerativen Quellen.
- Gärreste können als günstiger organischer Landwirtschaftsdünger verwendet.
- Biogas kann zu Bioerdgas umgewandelt werden.
- Meist kurze Transportstrecken, da die Biogasanlage und Substrate nah beieinander liegen.
- Vorbildliche Kreislaufwirtschaft: Der Stoffkreislauf schliesst sich, wenn der organische Rest, das Gärgut, nach der Vergärung mit den darin befindlichen Nährstoffen, wieder dem Boden zurückgegeben wird. Neben einer Düngewirkung durch Nährstoffe zeigt sich in der praktischen Anwendung, die eine Verbesserung der Bodenstruktur mitsamt der stetigen Erhöhung des Humusanteils auf den Ackerflächen. Dieser Humusaufbau verbessert dabei die Wasserspeicherkapazität des Bodens drastisch. Deshalb werden in trockenen Zeiten mehr als 70% der Ernteausfälle vermeidbar.
Vorteile von Biogas
- Biogas ist unabhängig von Wetter oder Saison, permanent verfügbar
- Biogas ist transportier- und speicherbar
- Biogas ist flexibel einsetzbar, z.B. zur lokalen Energie-Bereitstellung oder als Energieträger im Mobilitätssektor.
- Biogas ist klimafreundlich. Vergorene Biomasse hat in Pflanzenform genau die Menge an C02 gebunden hat, die bei der Verbrennung des späteren Biogases freigesetzt wird. Biogas verursacht damit keinen zusätzlichen Ausstoß von CO₂. Weiterer Pluspunkt in der allgemeinen Klimabilanz ist, dass Biogas vor Ort produzierbar ist. (s.a. Artikel: Wie funktioniert eine Biogasanlage?)
Biogasanlage Funktion und Biogas in der Geschichte
Biogas ist keine Erfindung der Neuzeit – seit Leben auf der Erde existiert, wird auch Biogas gebildet. Unter Ausschluss von Luftsauerstoff wird organische Materie von Mikroorganismen abgebaut bzw. mineralisiert, um wieder für biologische Aufbauprozesse zur Verfügung zu stehen (Stoffkreislauf). Die dabei entstehenden Fäulnis-Gase werden als Biogas bezeichnet, wenn diese kontrolliert unter technischen Rahmenbedingungen entstehen. Das speicher- und transportierbare Biogas besteht zu etwa gleichen Teilen aus dem inerten Kohlenstoffdioxid und dem energiereichen Methan. Es lässt sich sowohl in elektrischen Strom als auch in „Bio-Erdgas“ (Biomethan) umwandeln und stellt somit eine flexible Energiequelle dar.
Basierend auf Erkenntnissen und Technologien der Klär- bzw. Abwasserbehandlung entwickelten sich in der Tier-haltenden Landwirtschaft die bekannten konventionellen Biogas-Systeme (Flüssig-Vergärung). Während anfänglich vor allem tierische Exkremente (Gülle) vergoren wurden, kamen nach kurzer Zeit auch Feldfrüchte zum Einsatz, welche den Gasertrag steigern konnten. (s.a. Artikel: Wie funktioniert eine Biogasanlage?)
Im Jahr 2009 wurden die Subventionen für Strom aus Biogas erhöht, festgelegt im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), was in Deutschland einen regelrechten Biogasboom auslöste. Innerhalb von 3 Jahren, zwischen 2009 und 2011, wurden mehr als 3.800 Biogasanlagen gebaut, ebenso viele wie in den letzten 15 Jahren davor. Der Landwirt, der sich zunehmend zum Energiewirt entwickelte, musste sich jedoch bald der „Tank vs. Teller“-Diskussion stellen (Anbau von Feldfrüchten zur Energieproduktion). Im Jahr 2012 wurden die Vergütungsstrukturen des EEG überarbeitet und die hohen Subventionen zurückgefahren. Darunter leidet die deutsche Biogasbranche seitdem massiv. Der Zubau war mit etwa 148 Anlagen im Jahr 2016 nur noch marginal. „Überlebensfähig“ sind in erster Linie nur noch sogenannte Gülleanlagen bis 75 kW / 150 kW installierter elektrischer Leistung, die in einer eigenen Kategorie des EEG eine noch akzeptable Förderung erhalten.
Der deutsche Gesetzgeber hat dem unkontrollierten Zubau der grossen zentralisierten Biogasanlagen mit ungeheurem Flächenbedarf (sowohl für Substrate wie auch für die Verwendung des Gärrests als landwirtschaftlicher Dünger) somit einen Riegel vorgeschoben und fördert gezielt nur noch Güllekleinanlagen, die eine dezentrale umweltverträgliche Verwertung von landwirtschaftlichen Abfällen ermöglichen. Bei Biogasanlagen für Bioabfall ist die Höhe der Abfall-Entsorgungsgebühren zusätzlich zum Stromverkauf entscheidend für einen wirtschaftlichen Betrieb. Hier besteht aber noch eine Konkurrenzsituation mit Kompostier-Betrieben, solange bis der Gesetzgeber eine der Kompostierung vorgeschaltete Vergärung von Bioabfällen verpflichtend vorschreibt.
Durch diese Fehlentwicklung in Deutschland ist der Begriff Biogas in der Öffentlichkeit negativ besetzt, was sich leider auch auf nachhaltig erzeugtes Biogas aus organischen Abfallstoffen (wie z.B. Pferdemist, Grüngut und Bioabfälle) auswirkt.
Verlässt man nun Deutschland als Wiege der modernen Biogastechnologie und betrachtet die angrenzenden europäischen Länder, so finden sich weitere Biogasanlagen in Italien, gefolgt von den UK, Frankreich, Schweiz, Tschechien, Österreich, Schweden, Polen und den Niederlanden. Die Gesamtzahl der Anlagen in diesen Ländern reicht aber noch nicht an die in Deutschland heran. (s.a. Artikel: Wie funktioniert eine Biogasanlage?)
Global betrachtet existieren wohl die meisten Biogasanlagen in China, gefolgt von Indien. Millionen von kleinen Haushalts-Biogasanlagen produzieren aus Essensresten und tierischen Exkrementen Biogas, um den täglichen Bedarf an Energie zum Kochen oder zur Beleuchtung bereitzustellen. Jedoch wurden die enormen Mengen an organischen Abfällen, die weltweit vor allem in den Ballungsgebieten tagtäglich produziert werden, noch nicht als Energiequelle erkannt. In erster Linie fehlen geeignete Lösungskonzepte und Technologien, um dieses Potenzial nutzbar zu machen.
Wie funktioniert eine Biogasanlage?
Weiterführende Informationen „Wie funktioniert eine Biogasanlage?“ oder „Was kostet eine Biogasanlage?“ finden Sie auf unserer Webseite oder auf Wikipedia.
Die grössten Vorteile der Trockenvergärung liegt in den geringen Anforderungen an das Substrat. Dieses kann Verunreinigungen enthalten, die nach dem Prozess als Reststoffe übrigbleiben, und ist weniger abhängig von Partikelgrössen und Faserhaltigkeit. Als Beispiel sei häuslicher Bioabfall, der häufig Reststoffe wie Verpackungsmaterialien enthält, oder Pferdemist mit Hufeisen oder Halftern, die Rührwerken grosses Schäden anrichten können. Darüber hinaus ist Biomüll beispielsweise kein Lebensmittel, wodurch sich die häufig in diesem Zusammenhang aufkommende Tank- oder Teller-Debatte auflöst.
Trockenvergärung beginnt dort wo herkömmliche die Flüssig-Biogasanlage- und Pfropfenstromanlage an ihre Grenzen stösst. Die Trockenvergärung hingegen ermöglicht die Vergärung trockener und faseriger Substrate (Trockensubstanz TS-Gehalt : 20%-55%), die in anderen Systemen oft zu Problemen führen.
Der Prozess läuft im Batch-Verfahren ab und liefert eine kontinuierliche Biogasausbeute. Die Anlagen bestehen aus einzelnen Fermenterboxen (Garagenfermenter), die in einem festgelegten Zyklus befüllt und entleert werden. Der manuelle Aufwand ist dabei äusserst gering, da neben der einfachen Lade- und Entladetätigkeit, selten eine Vorbehandlung des Substrats (Zerkleinerung, Schreddern) nötig ist. Zudem wird das Substart über die gesamte Verweilzeit (18-21 Tage) nicht bewegt. Es sinkt die Störanfälligkeit, sowie der Wartungsaufwand der Technik, da keine anfällige Rühr- und Pumptechnik (Vermeidung Schwimm- und Quellschichten) verwendet wird.
Der Trockensubstanz-Gehalt, kurz TS-Gehalt, oder Trockenmasse-Gehalt, bezeichnet den prozentualen Feststoffanteil in einem Stoffgemisch. Je höher der Anteil ist, desto trockener ist dieses Gemisch. Die Einheit des TS-Gehalts ist Prozent [Gew. %].
Unter Kaskadennutzung wird die Vergärung mit nachgeschalteter Kompostierung der festen Gärreste verstanden.
Ziel der Kaskadennutzung ist es dabei, die Wertstoffpotenziale der Bioabfälle optimal zu nutzen. Da die Bioabfälle sowohl energetisch als auch stofflich genutzt werden, stellt die Kaskadennutzung eine sehr hochwertige Form der Verwertung von Bioabfällen dar.
Eine korrekt gebaute und betriebene Biogasanlage stinkt nicht. Eine Geruchsbelästigung durch Biogasanlagen kann es nur dann geben, wenn:
- Biomasse vor oder nach dem Prozess nicht sachgerecht gelagert wird
- Biologische Prozesse aus dem Gleichgewicht kommen
- Wenn schlecht vergorenes Material, der Gärrest, wieder auf den Acker ausgebracht wird
Die Sorge vor Geruchsbelästigungen durch Biogasanlagen ist damit weitgehend unbegründet. Mehr noch: Mist und Gülle aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung, die vor ihrer Ausbringung auf die Ackerflächen zunächst in einer Biogasanlage vergoren und energetisch genutzt wurde, verursacht wesentlich geringere Geruchsbelästigungen als unvergorene Gülle. Das in der Gülle enthaltene Methan wird in der Biogasanlage zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Deshalb kann dieses extrem klimaschädliche Gas bei der Ausbringung der Gärreste, d.h. von vergorener Gülle, nicht mehr in die Atmosphäre entweichen. (s.a. Artikel: Wie funktioniert eine Biogasanlage?)
Darüber hinaus sind die Nährstoffe über den Gärrest für Pflanzen wesentlich besser verfügbar. Durch die Rückführung des Gärrestes auf die Ackerflächen kann daher mit diesem wertvollen Dünger der Einsatz von künstlichen Dünger reduziert werden. So schliesst sich der natürliche Nährstoffkreislauf über die Biogasanlage. Für benachbarte Wohngebäude ist eine Biogasanlage oft ein Zugewinn, da von ihr die Wärme zur Beheizung des Wohnhauses günstiger bezogen werden kann als über die eigene Erdgas- oder Ölheizung.
Abhängig vom Entstehungsort und der Zusammensetzung des Gasgemischs spricht man von Sumpfgas, Faulgas, Klärgas, Grubengas, Deponiegas oder im landwirtschaftlichen Bereich von Biogas. Letzteres besteht zu 55–70 % aus dem brennbaren Methan (CH4) und zu 30–45 % aus Kohlenstoffdioxid (CO₂). Spuren anderer anorganischer (CO, H2, H2S, NH3, N2, N2O, H₂O) sowie leicht flüchtiger organischer (C1-C6) Verbindungen können zudem im Biogas zu finden sein. Biogas ist ein regenerativer Energieträger, der sich gut speichern und transportieren lässt und auch als Rohstoff in der chemischen Industrie verwendet werden kann.
Die Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage hängt maßgeblich von den optimalen Substratmengen ab. Je nach Land und den zugehörigen Bedingungen, Förderungen und Vergütungen können die empfohlenen Mindestmengen variieren.
Deutschland:
In Deutschland liegt unsere Empfehlung für die Basismenge bei etwa 10.000 Tonnen jährlich. Aufgrund der besonderen deutschen Bedingungen und den zugehörigen Vergütungen ist eine größere Substratmenge wirtschaftlich vorteilhaft.
Das ist vergleichbar mit dem Mist von etwa 2.000 Kühen oder 1.000 Pferden.
Schweiz und Österreich:
In der Schweiz und in Österreich raten wir zu einer Basismenge von ungefähr 5.000 Tonnen jährlich. Diese Menge berücksichtigt die besonderen Bedingungen und potenziellen Zuschüsse in beiden Ländern, die den Projekterfolg beeinflussen können.
Das ist vergleichbar mit dem Mist von etwa 1.000 Kühen oder 500 Pferden.
Für den erfolgreichen Betrieb einer Biogasanlage ist es essenziell, alle verfügbaren Ressourcen effizient und nachhaltig zu nutzen. Dies beinhaltet die vollständige Verwertung der aus der Biogasanlage gewonnenen Energie in Form von Gas, Wärme und Strom. Ebenso wichtig ist die Verwendung des qualitativ hochwertigen Gärguts als organischer Dünger. Durch Partnerschaften, die sowohl die Beschaffung von Substraten als auch den Verkauf der Haupt- und Nebenprodukte einer Biogasanlage betreffen, können sich beidseitig vorteilhafte Situationen ergeben.
Die Rentabilität einer Biogasanlage wird stark durch die geeigneten Substratmengen beeinflusst. Abhängig vom jeweiligen Land und den dort geltenden Rahmenbedingungen, Subventionen und Vergütungen, können sich unterschiedliche Mindestmengenempfehlungen ergeben.
Schweiz und Österreich:
Für Biogasanlagen in der Schweiz und Österreich empfehlen wir eine Grundmenge von rund 5.000 Tonnen pro Jahr.
Zum Vergleich: Diese Menge entspricht dem Mist von zirka 1.000 Rindern oder 500 Pferden.
Deutschland:
In Bezug auf Biogasanlagen in Deutschland raten wir zu einer Grundmenge von etwa 10.000 Tonnen jährlich.
Zum Vergleich: Das entspricht dem Mist von rund 2.000 Rindern oder 1.000 Pferden.
Hier geht’s zum Biogasrechner
Das ist abhängig von der Größe der Biogasanlage, sowie der Menge der verwendeten Einsatzstoffe. Es hängt auch davon ab, ob Bio-Methan oder Strom und Wärme produziert wird. Mit unserem kostenlosen Biogasrechner können Sie das Potenzial einfach und schnell selbst simulieren. Hier geht’s zum Biogasrechner
Biogas wird aus Biomasse gewonnen, indem die in den pflanzlichen Rohstoffen (Reststoffe, Abfälle) gespeicherte Sonnenenergie durch mikrobielle Vergärung nutzbar gemacht wird. Biomasse besteht aus der Trockensubstanz (wie Eiweiss, Fett und Kohlenhydraten und Mineralien) und einem bestimmten Wassergehalt. Während des anaeroben Abbauprozesses (Fermentation, Vergärung) wird der verfügbare Kohlenstoff zu Biogas (CH4 und CO₂) umgesetzt. Im Gärprodukt (Rest nach dem anaeroben Abbau) finden sich schwer abbaubare Stoffe (in erster Linie holzige Bestandteile) sowie die Nährstoffe des Ausgangsmaterials (N,P,K) und Wasser. Das im Biogas enthaltene erneuerbare Methan stellt dabei als brennbares Gas den Energieträger dar (s.a. Artikel: Wie funktioniert eine Biogasanlage?).
Beides ist Methan (CH4). Erdgas und Biogas unterscheiden sich lediglich in der Entstehung. Erdgas ist in Millionen von Jahren aus biogenen Stoffen unter der Erdoberfläche entstanden und gilt als fossile Energiequelle. Biogas hingegen wird aus biogenen Abfällen und Reststoffen mittels Vergärung unter Luftabschluss hergestellt. Biogas ist eine erneuerbare Energiequelle und kann in Erdgas-Qualität aufbereitet ins Gasnetz eingespeist werden.
Ja, mit einer Trockenvergärung ist es möglich Pferdemist optimal zu entsorgen, bzw. zu verwerten.
Die Trockenvergärung hat geringe Anforderungen an das Substrat. Diese kann Verunreinigungen enthalten und ist weniger abhängig von Partikelgrössen und Faserhaltigkeit. Pferdemist mit Hufeisen oder Halftern können im Fermenter (Boxen) keine Schäden anrichten können, da das Substrat während des gesamten Vergärungsprozess nicht bewegt wird. Pferdemist Entsorgung ist in herkömmlichen Flüssiganlagen eher aufwändig in der Vorbehandlung und riskant für die Rührwerke, weshalb Pferdemist trotz hohem Gasertrag ungern oder nicht angenommen wird. (Biogas Verfahren im Überblick)
Neben der gewonnenen Energie wird der Pferdemist zu einem wertvollen bodenverbessernden organischem Dünger aufgewertet.
Biogasanlagen zur Trockenvergärung eignen sich dafür optimal. Faserreiche Biomasse, wie z.B. strohreicher Stallmist, wird bisher nur wenig zur Energiegewinnung verwendet. Meist verrottet diese in der Landschaft oder wird in einer Kompostierung „entsorgt“, ohne die darin enthaltene Energie z.B. in einer Biogasanlage zu nutzen. Der Grund hierfür ist, dass diese faserreiche und möglicherweise störstoffbelastete Biomasse (z.B. Sand, Steine, Metalle, Plastik …) in einer Nassvergärung zur Bildung von Schwimm- und Sinkschichten neigt, was zu erhöhtem Stromverbrauch und Wartungsaufwand führt. Des Weiteren sind Verstopfungen von Rohrleitungen sehr wahrscheinlich und Pumpen sowie Eintragstechnik der Flüssigbiogasanlagen müssen häufig gewartet werden. All dies schränkt die Verfügbarkeit dieser Anlagen bei Einsatz von faserreichen Substraten erheblich ein und führt zu hohen Betriebskosten. In der Feststoff-Fermentation von Renergon gibt es diese Nachteile nicht. Neben der gewonnenen Energie wird zudem der Mist zu einem wertvollen bodenverbessernden Humus Dünger aufgewertet.
Der natürliche Stoffkreislauf schliesst sich, wenn der organische Rest, der Gärrest (Gärprodukt), nach der Vergärung in der Biogasanlage mit den darin befindlichen Nährstoffen, wieder dem Boden zurückgegeben wird. Neben der Düngewirkung durch Nährstoffe zeigt sich in der praktischen Anwendung, die eine Verbesserung der Bodenstruktur mitsamt der stetigen Erhöhung des Humusanteils auf den Ackerflächen. Dieser Humusaufbau verbessert dabei die Wasserspeicherkapazität des Bodens drastisch. Deshalb werden in trockenen Zeiten bis zu 70% der Ernteausfälle vermeidbar.
Ein Vorteil der RSD-Technologie ist, dass Flüssigkeiten (wie z.B. Reststoffe aus der Fruchtsaftherstellung oder Glycerin) direkt in den Prozess integriert werden können. Stehen mehr flüssige Substrat zur Verfügung, bieten wir eine Hybrid-Lösung (Feststoff-Fermentation und Flüssigvergärung) an, um beide Reststoff-Ströme bestmöglich zu verwerten.
Eine breites Spektrum organischer Abfallströme und Reststoffe mit hohem Feststoffanteil können mit der RSD® Technologie für Feststoff-Vergärung verwertet werden. Z.B. Bioabfall, Grüngut, Festmist (Pferd, Schwein, Rind, Geflügel), Bioabfälle, Erntereste, Stroh usw. Eine gute Struktur, sprich hoher Anteil an Pflanzenfasern ist nötig, damit der Perkolationsprozess gut funktioniert.
In der Regel alle stapelbaren organischen Reststoffe, wie z.B. Bioabfall, Grüngut, Festmist (Pferd, Schwein, Rind, Geflügel), Bioabfälle, Erntereste, Stroh usw. Alles was innerhalb eines Jahres gewachsen ist kann eingesetzt werden, da der Holzanteil noch nicht stark ausgeprägt ist. Holz kann nicht in einer Biogasanlage abgebaut werden. Eine gute Struktur, sprich hoher Anteil an Pflanzenfasern ist nötig, damit der Perkolationsprozess gut funktioniert. Ist dieser gegeben, kann man auch Stoffe mit weniger Struktur, die evtl. nicht stapelbar sind einmischen (z.B. Trester).
Biogas ist CO₂-neutral. Das bedeutet, dass die Biomasse, die in der Biogasanlage vergoren wird, in der Vergangenheit in Pflanzenform genau die Menge an CO₂ gebunden hat, die bei der Verbrennung des späteren Biogases wieder freigesetzt wird. Das Biogas verursacht somit keinen zusätzlichen Ausstoss von CO₂. Ein weiterer Pluspunkt in der allgemeinen Klimabilanz ist, dass Biogas vor Ort produzierbar ist.
Biogas ist unabhängig von Wetter oder Saison, permanent verfügbar, transportier- und speicherbar, und somit flexibel einzusetzen. Zum Beispiel zur lokalen oder regionalen Energie-Bereitstellung, aber auch als Energieträger im Mobilitätssektor. Hier finden Sie mehr zu unseren Biogasanlagen für Landwirtschaft, Industrie und Kommunen.
Biogas wird aus biogenen Abfällen und Reststoffen mittels Vergärung unter Luftabschluss in einer Biogasanlage produziert. Es ist eine erneuerbare Energiequelle und kann in Erdgas-Qualität aufbereitet ins Gasnetz eingespeist werden, oder mittels eines Blockheizkraftwerks (BHKW) in Strom zur Netzeinspeisung gewandelt werden. Zudem kann es sowohl als Treibstoff als auch Wärmeenergie genutzt werden. In der Schweiz werden keine Energiepflanzen bzw. Nahrungs-/Futtermittel (z.B. Mais) speziell für die Biogas-Produktion angebaut (s.a. Artikel: Wie funktioniert eine Biogasanlage?).
In einer Biogasanlage entsteht Biogas. Das geschieht durch den anaeroben Abbauprozess organischer Abfälle in grossen Fermenterboxen. Diese organischen Abfälle und Reststoffe mit hohem Feststoffanteil aus dem kommunalen, industriellen und landwirtschaftlichen Bereich sind zum Beispiel Bioabfall, Grünschnitt, Lebensmittelreste, Schlachtabfälle und Festmist (Pferde, Rinder, Schwein, Geflügel).
Die Fermenterboxen werden, zeitlich versetzt innerhalb weniger Tage, mit den verfügbaren organischen Feststoffen befüllt (diskontinuierlicher Prozess). Zum Starten und Aufrechterhalten des thermophilen Biogasprozesses wird die Biomasse mit erwärmter Prozessflüssigkeit (Perkolat) besprüht, welche durch die Biomasse sickert und anschliessend wieder dem Tank zugeführt wird. Durch diesen geschlossenen Kreislauf werden die im Perkolat enthaltenen Mikroorganismen, essenziellen Nährstoffe, Feuchtigkeit und Wärme gleichmäßig in der Biomasse verteilt. Die Biomasse wird während der gesamten Verweilzeit nicht bewegt, weshalb die Feststoff-Fermentation ohne aufwändige und anfällige Pump-, Rühr- und Heiztechnik auskommt. Das Resultat ist eine wartungsfreundliche Anlage mit hoher Verfügbarkeit und Lebensdauer, sowie mit geringem Wärme- und Eigenenergiebedarf.
Während des anaeroben Abbauprozesses entsteht Biogas, das in einem BHKW zu Strom und Wärme umgewandelt werden kann. Alternativ besteht die Möglichkeit, das erzeugte Gas zu Biomethan (Erdgas-Qualität, >96 % Methan) aufzubereiten, welches dann direkt ins Gasnetz eingespeist wird. Durch die zeitversetzte Befüllung der Boxen entsteht, über alle Fermenterboxen kumuliert, ein kontinuierlicher Gasertrag wie im Diagramm oben dargestellt. Das Gärprodukt, welches eine Massenreduktion gegenüber der eingesetzten Biomasse erfährt, kann direkt als hochwertiger Dünger und zum Humusaufbau auf die Felder ausgebracht oder zu Kompost aufbereitet und vermarktet werden. Störstoffe in der Biomasse haben weder auf die robuste Anlagentechnik noch auf den stabilen biologischen Abbauprozess irgendeinen Einfluss.